Die Organisation der geführten Reise bietet Ihnen ein hohes Maß an individueller Betreuung auf der Reise. Oft werden geführte Reisen durch Fahrzeuge begleitet, die nicht nur das Gepäck transportieren, sondern auch bei schwierigen Etappen die Fahrräder samt Fahrer/-in zum Ziel bringen. Meist bieten geführte Reisen neben einem soliden Programmangebot neben den Radtouren genügend Raum für eigene Unternehmungen.

Der Reiseveranstalter kümmert sich um die Unterkunft und die Routenplanung. Sie erhalten vor Ort oder vor der Reise alle wichtigen Reiseunterlagen. Oft ist auch der Gepäcktransport und die An- und Abreise inbegriffen. So ausgestattet gestalten Sie Ihre Fahrradreise selbständig. Sie entscheiden ob sie alleine oder mit ihren Freunden radeln möchten ohne sich einer Reisegruppe anzuschließen.

Weitere Informationen

Offenbacher Stadtinformation GmbH

Berliner Strasse 46
63065 Offenbach
Tel.: 069 / 80 65 -20 52, - 29 46

Industriebahnweg

1996 wurde das ehemalige Industriegleis, das früher viele Offenbacher Gewerbebetriebe an den Güterbahnhof anschloss, demontiert, weil es nicht mehr genutzt wurde. Die Nutzung des Industriegleises zum Güterverkehr wurde von den letzten Betrieben 1993 aufgegeben. Die Betriebe existieren nicht mehr oder benötigen keinen Bahnanschluß. Neu angesiedelte Gewerbebetriebe wie das "Postverteilzentrum" das "Ringcenter" oder die "Offenbach Post" haben kein Interesse an einer Bahnanbindung. Was bleibt, ist die Trassenfläche im Besitz der Stadt Offenbach, die nun für andere Nutzungen zur Verfügung steht.

In einer Nutzungsstudie des Stadtplanungsamtes vom August 1996 wurde ein Konzept für die künftige Nutzung der gesamten heutigen Industriebahntrasse von Lämmerspieler Weg (Bahndamm) bis zur Schumannstraße vorgelegt. Die Eignung als Fußweg, Radweg oder stadtteilverbindenden Grünzug wurde in dieser Untersuchung behandelt. Untersucht wurden ferner die Nutzungsmöglichkeiten als Trasse für eine Stadtbahn und für die Regionaltangente Ost des Umlandverbandes. Das fehlende Fahrgastpotenzial und die Einschränkungen des Betriebes (Eingleisigkeit) führten zur Aufgabe dieser Varianten. Eine eigenständige Nutzung als Grünband oder Fußweg ist nur in Teilbereichen sinnvoll, so dass schließlich die Umsetzung als begrünter Fuß- und Radweg beschlossen wurde. Der Weg wurde nicht asphaltiert, sondern wassergebunden angelegt. Der vorhandene Gleisschotter wird als Unterbau verwendet. Die Trasse berührt heute immer noch wichtige Betriebe, aber auch Einzelhandelsgeschäfte, Wohngebiete, Schulen, Kitas, Spielplätze, das Ketteler-Krankenhaus und den Bahnhof Offenbach-Ost. Um dieses Potenzial zu nutzen, wurde beschlossen, einen Geh- und Radweg anzulegen.

Der neue Radweg auf der Industriebahntrasse wird es ermöglichen, schnell und unbelästigt vom Autoverkehr wichtige Ziele in Offenbach untereinander und mit den angrenzenden Wohngebieten zu verbinden. Insbesondere zum vielbefahrenen Straßenzug Taunusring-Odenwaldring-Spessartring-Rhönstraße bildet er eine Alternativroute für den Radfahrer. Die geplante Verlängerung des Geh- und Radweges auf der Industriebahntrasse über die Backstraße und den Georg-Oswald-May-Weg wird eine Verbindung zum Grünring von Main zu Main schaffen und das Freizeitradwegenetz schließen. Ob als schnelle sichere Stadtteilverbindung für den Radfahrer, als Ausflugsziel, oder als bequemer Fußweg zum Einkauf – die Nutzungsmöglichkeiten sind vielfältig.

Das Konzept

Neben der Nutzung als Verkehrsverbindung bietet sich die Trasse in ihrem historischen Verlauf als Industriemuseum an. Ausstellungsobjekte, die wetterfest und robust sind sowie Schau- und Informationstafeln, Plakatwände sollen an die Bahn selbst und an die ehemaligen Anlieger erinnern. Über den Charakter eines Freiluftmuseums hinaus soll die Industriebahn mit unverwechselbaren Elementen, Kunst- und Erlebnisräumen einen eigenständigen Stadtraum bilden. In der weiteren Ausgestaltung kann der Fuß- und Radweg durch Bepflanzung und Nutzung der Neben- und Seitenflächen Räume schaffen für Sitzecken, Objekte oder Skulpturen, Kunst- oder Werbeaustellungen. Vielfältige Aktivitäten, Aktionen, Vorträge und Feste können auf diesen Flächen stattfinden. Das weitgehend offene Konzept ist auf Sponsoren angewiesen. Unterstützt wird das Projekt bislang von der Rewe AG und von den Offenbacher Verkehrsbetrieben.

Zur Geschichte der Industriebahn

Mit ihrer Betriebseinstellung zum 31.12.1993 ging die fast 75jährige Geschichte der Industriebahn zu Ende. Die etwa 10 Kilometer lange Strecke zwischen Ostbahnhof und Sprendlinger Landstraße mit ihren verschiedenen Abzweigungen verband insgesamt 18 Betriebe mit der Fernbahnstrecke der Frankfurt-Bebraer-Bahn. Der wirtschaftliche Aufschwung, den Offenbach im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts erlebte, brachte auch den Bedarf nach schnell nutzbaren Schienenverbindungen durch die verschiedenen Firmen mit sich. Die Fertigstellung von Hafen (1902), Schlachthof (1904) und Güterbahnhof (1919) gaben weitere Impulse.

Die Industriebahn hatte allerdings schon eine Vorgängerin: Bereits 1885 erhielt die Firma Feege & Gotthard die Genehmigung zur Errichtung einer Pferdebahn von ihrer Zementfabrik an der Waldstraße. Die Bahn wurde auch von der Dampfkesselfabrik Gustav Rochow (Waldstr. 85) und der Seifenfabrik J. P. Haas jr. (Waldstraße 185) genutzt. Diese private Industriebahn, 1887 in Betrieb genommen, ist als "Gotthardbahn" in die Stadtgeschichte eingegangen.

Die eigentliche Industriebahn wurde in drei Bauabschnitten errichtet:
1. Waldstraße - Senefelderstraße 1917/18,
2. Senefelderstraße - Sprendlinger Landstraße 1918/19 und
3. Waldstraße - Anschluß Rodgaubahn 1919/20.

Nach der gedruckten Dienstanweisung aus dem Jahre 1929 – zweigt (sie) km 1,9 der Nebenbahnstrecke Offenbach (M) Hbf.-Oberroden östlich des Hp. Offenbach Ost mittels der einfachen Rechtsweiche Nr. 5 ab.

Die erste Firma, die dort angeschlossen war, ist die Faßgroßhandlung Reichard gewesen; die Firmen, die mit Abzweigungen jenseits der Sprendlinger Landstraße lagen, waren Loos, Fredenhagen und Stöhr. Dazwischen lagen für die Offenbacher Wirtschaft so bedeutende Betriebe wie die Maschinenfabrik Hartmann, die Portland Zementwerke, die Schleifmaschinenfabrik Friedrich Schmaltz, die Fabrik für Schmirgelmaschinen Mayer & Schmidt (MSO), die Hammonia Stearin-Fabrik oder die Fabrik für Gummilösungen vorm. Otto Kurth. Auch der Schlachthof erhielt einen eigenen Anschluss.

Das höchste Frachtaufkommen lag bei 48.530 Tonnen im Jahr 1965, im Jahr der Stillegung waren es dagegen nur noch 7.750 Tonnen; der letzte betriebliche Nutzer ist die Firma Lavis gewesen. Insgesamt bietet damit die Liste der Anlieger fast das gesamte Spektrum der Offenbacher Industrie, wenn auch die meisten Unternehmen heute nicht mehr existieren.

Spurensicherung

Der Bedeutungsverlust der Industriebahntrasse für den Schienenverkehr spiegelt den industriellen Wandel der Stadt wieder. Der ehemalige Schlachthof ist einer Wohn- und Bürobebauung gewichen, auf dem Firmengelände der Firma Stahlbau Lavis ist das Ringcenter entstanden, der Neubau der Offenbach Post wurde auf dem Gelände der Maschinenfabrik Hartmann errichtet. Mit den neuen Gebäuden ist gleichzeitig ein Stück Industriegeschichte der Stadt verloren gegangen.

Der Industriebahnweg auf der ehemaligen Gleistrasse bietet an vielen Stellen die Möglichkeit der Begegnung mit der Industriegeschichte der Stadt Offenbach. An ausgewählten Stationen soll der Fußgänger oder Radfahrer aufmerksam gemacht, informiert oder einfach nur unterhalten werden.

Quelle: Pressemitteilung Stadt Offenbach

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