Die Organisation der geführten Reise bietet Ihnen ein hohes Maß an individueller Betreuung auf der Reise. Oft werden geführte Reisen durch Fahrzeuge begleitet, die nicht nur das Gepäck transportieren, sondern auch bei schwierigen Etappen die Fahrräder samt Fahrer/-in zum Ziel bringen. Meist bieten geführte Reisen neben einem soliden Programmangebot neben den Radtouren genügend Raum für eigene Unternehmungen.

Der Reiseveranstalter kümmert sich um die Unterkunft und die Routenplanung. Sie erhalten vor Ort oder vor der Reise alle wichtigen Reiseunterlagen. Oft ist auch der Gepäcktransport und die An- und Abreise inbegriffen. So ausgestattet gestalten Sie Ihre Fahrradreise selbständig. Sie entscheiden ob sie alleine oder mit ihren Freunden radeln möchten ohne sich einer Reisegruppe anzuschließen.

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Schaumburger Land Tourismusmarketing

Schloßplatz 5
31675 Bückeburg
Tel.: 05722/890550

Schlösser und Herrensitze

Der ehemalige Stadthof des Klosters Möllenbeck ist erstmals 1483 erwähnt. Im seinem Kern ist er ein verputzter spätgotischer Massivbau mit steilem Giebel. Die eingeschnitzen Jahreszahlen 1591 und 1662 weisen wohl auf Umbauten hin. Heute ist hier das Museum Eulenburg untergebracht. Einige Sammlungsschwerpunkte im neu gestalteten Museum sind die Stadt- und Universitätsgeschichte Rintelns, ausgestorbene Handwerke und die Anfänge der industriellen Produktion. Ein Museumsbesuch bringt Ihnen die Schaumburger Landschaft historisch und kulturell näher.

Anfang des 16. Jh. war der Münchhausen-Hof Sitz der gleichnamigen Adelsfamilie. Die Archivhäuschen zur Ritterstraße hin waren vermutlich Gartenhäuschen. Eines wurde laut Inschrift 1565 von dem Obristen Hilmar von Münchhausen errichtet. Das Häuschen ist wohl dem Hamelner Architekten Cord Tönnies zuzuschreiben und wird stilistisch der ›Weserrenaissance‹ zugeordnet.

Zwischen Feldern und Wiesen geht es nach Möllenbeck. Das Kloster ist die älteste geistliche Stiftung im Schaumburger Land. Es wurde bereits Ende des 7. Jh. durch Kaiser Arnulf urkundlich erwähnt und war mit weiträumigem Grundbesitz ausgestattet. Das ursprüngliche Benediktinerinnenstift, das ab dem Jahr 1441 bis zur Reformation in ein Mönchskloster des Augustinerordens umgewandelt wurde, ist mit seiner spätgotischen Kirche eine der umfangreichsten und am besten erhaltenen Klosterkomplexe des ausgehenden Mittelalters in Deutschland. Architektonisch auffallend sind die beiden ottonischen Rundtürme der ersten, romanischen Epoche des Klosters. Heute wird es von der evangelisch reformierten Kirche als Jugendherberge, Tagungs- und Veranstaltungsort genutzt.

Vorbei an Hessendorf und durch Uchtdorf führt Sie der Weg zu den wunderschön gelegenen Eisenhämmern an Exter und Ossenbeeke nach Exten. Die Ursprünge des idyllisch gelegenen Rittergutes gehen zurück auf eine Familie Eckersten, die in der Nähe des heutigen Anwesens einen wehrhaften Hof besaß. 1543 ging der Hof in den Besitz der Familie von Wartensleben über und wurde 1727 von Carl Christian von Wartensleben zu einem Landschloss auf den Grundmauern eines älteren Gebäudeteils aufgebaut.  Anfang des 19. Jh. erweiterte die Familie von Wardenburg den im spätbarocken Régence-Stil gestalteten Herrensitz um mehrere Gebäude wie den Kutschenstall und die Orangerie im Gutspark. Seit mehr als 150 Jahren ist das Rittergut im Besitz der Familie von Meien, welche durch umfangreiche Renovierungsmaßnahmen diesem herrlichen Herrengut zu neuem Glanz verholfen hat.

Von Exten führt der Weg über malerische Exterstege zum Weserwall in Rinteln. Auf dem Weserradweg geht es über Engern in Richtung Großenwieden. Hinter Welsede beginnt der steile Aufstieg zur Schaumburg. Er führt vorbei an der Domäne Coverden, die einst Wirtschaftsgut der Grafen zu Schaumburg war. Die Burg, die dem Schaumburger Land den Namen gibt, wurde vor 1110 gebaut. Der Name soll von ›schauen‹, von der schönen Aussicht her stammen, wobei aber wohl der militärisch-strategische Aspekt für die Wahl der Höhenlage als Bauplatz entscheidend war. Der obere Platz ist der ältere Bauabschnitt und war von allen Seiten durch Türme und Gebäude geschützt. Den unteren Bereich, die Vorburg, ließ Graf Otto I. um 1390 mit einer Burgmauer umbauen. Der heutige Palas ist ein Renaissancebau, der Mitte des 16. Jh. erbaut wurde. Der herrliche Ausblick lohnt den Aufstieg über die steile Serpentinenstraße. Bei guter Fernsicht hat man einen weiten Blick über das Wesertal. Nach der anstrengenden Überquerung des Oberberges, auf dem die Paschenburg liegt, die heute eine Gaststätte ist, geht die Fahrt entlang der Weserberge nach Steinbergen. Über den Auewanderweg und den Harrl erreichen Sie wieder Bückeburg.

Die Radwandertour beginnt in Bückeburg auf dem Marktplatz. Von hier aus finden Sie das Schloss, etwas weiter die Museen, die Stadtkirche und das Neue Palais. Jahrhundertelang war Bückeburg die Residenz der Grafen zu Schaumburg und später der Grafen und Fürsten zu Schaumburg-Lippe. Keimzelle der Stadt war am Anfang des 14. Jh. die Wasserburg des Grafen Adolf VI. von Holstein-Schaumburg. 1365 erhielt die sich entwickelnde Siedlung Fleckenrechte und 1609 mit etwa 600 Einwohnern Stadtrechte. Den bis heute prägenden Ausbau zur Residenzstadt verdankt Bückeburg dem Fürsten Ernst (1601-22). Er ließ neue Straßen, Befestigungsanlagen und Prachtbauten, wie zum Beispiel die Kirche und das Schlosstor errichten, die damals zur Avantgarde der Architektur gehörten. Die Rückschläge der Stadtentwicklung durch den Dreißigjährigen Krieg wurden erst im 18. Jh. wieder eingeholt. Berühmte Denker und Musiker wie Johann Gottfried Herder oder Christoph Friedrich Bach bereicherten das kulturelle Leben der Stadt unter der Regentschaft Graf Wilhelms.

Umgeben von einer Graft liegt das 1302 von Adolf VI. von Holstein-Schaumburg als Wasserburg angelegte Residenzschloss auf der Schlossinsel. Es repräsentiert die wechselvolle Geschichte des Schaumburger Landes, was sich auch in der Architektur widerspiegelt. Hinter der imposanten barocken Fassade des Hauptgebäudes mit Mittelturm liegt der Kern der Anlage, eine unregelmäßige Vierflügelanlage mit Innenhof. Entstanden in verschiedenen Bauzeiten, vom Spätmittelalter bis zum Historismus, zeigt sie vielfältige Gliederungen und reiche Formen. Den Vorplatz begrenzen die "Kavaliershäuser" als Seitenflügel, welche Ende des 19. Jh. in Neorenaissanceformen gebaut wurden. Die eindrucksvolle Innenausstattung des Goldenen Saals mit seiner berühmten Götterpforte und die Schlosskapelle aus dem Anfang des 17. Jh. stehen für die Blütezeit dieser Epoche. Im Schlosspark befindet sich das fürstliche Mausoleum.

Dem Tode nahe plante Fürst Adolf Georg für seine geliebte Frau einen Witwensitz. "Sorgende Liebe schuf ja dies Heim, wählte die Pläne, legte den Keim" trug die Dichterin Franziska Alten nach dem Einzug in das neue Palais vor. Zwischen 1893 und 96 entstand der monumentale und aufwendig ausgestattete Neorenaissancebau für die Fürstin Hermine. Er besaß schon zu Beginn seines Erstbezuges eine technische Ausstattung, die ihresgleichen suchte. Neben fließendem Kalt- und Warmwasser gehörten elektrisch betriebene Aufzüge und eine Zentralheizung zu dem prachtvoll gestalteten Interieur. Sowohl die Entwürfe der Gebäude als auch der Gartenanlage stammen vom hannoverschen Architekten Hermann Schaedtler. Heute wird das Neue Palais von einer Privatschule genutzt, ist aber auf Anfrage auch von innen zu besichtigen.

Auf dem Weg zur Großen Klus besteht die Möglichkeit eines Abstechers zur Petzer Kirche. Erstmals schriftlich erwähnt wurde der Ort 1181, obwohl davon auszugehen ist, dass Petzen bereits zur Zeit Karls des Großen existierte. Die Kirche St. Cosmas und St. Damian war ursprünglich eine romanische Saalkirche, deren Turm zu Beginn des 13. Jh. erbaut wurde. Die wohl älteste Kirchenglocke im Schaumburger Land lässt sich auf das 12. Jh. zurückdatieren und gehört damit zu den ehrwürdigsten des Landes. Der spätgotische Schnitzaltar, von dem vermutet wird, dass er Anfang des 16. Jh. gebaut wurde, zeigt die Passionsszenen. Von der ehemaligen englischen Gartenanlage sind heute nur noch Reste erhalten. Der um 1790 vom Landbaumeister C. A. von Vagedes geplante und ausgeführte Lustgarten für Fürstin Juliane zu Schaumburg-Lippe ist ein von der Geschichte überwachsenes landschaftliches Kleinod. Heute ist der Park der Großen Klus fast vollständig bewaldet, aber Rudimente der Parkanlage, ein eigenwillig geformter Teich mit zwei romantischen Inseln und die ebenfalls erhaltene Allee, laden zum Spazierengehen ein. Die Große Klus, das ehemalige Jagdschlösschen, ist heute ein Waldgasthof mit eigener Brauerei.

Der Weg führt an Seen und Bruchwiesen entlang in Richtung Evesen. Am Bückeburger Bahnhof vorbei geht es nach Ahnsen und dann weiter nach Bad Eilsen. Der heutige Kurort Bad Eilsen ist erstmals als Dorf Eildissun 1033 urkundlich erwähnt. Seine zunehmende Bedeutung ab dem 17. Jh. beruht auf der Nutzung der Mineralquellen, welche schon 1647 durch den Kanzleisekretarius Anton Kuhlmann Freude und Erwähnung fanden. Da es sich um Mineralquellen besonders starker Intensität handelt, veranlasste bereits 1802 Fürstin Juliane zu Schaumburg-Lippe die Erhebung Eilsens zum Kurbad. Nach dem Ersten Weltkrieg erlebte Bad Eilsen eine weitere Blütezeit mit dem politischen Höhepunkt der Weltwirtschaftskonferenz 1934. Heute ist Bad Eilsen im Schaumburger Land ein herrlich gelegener Kurort mit modernen Reha-Einrichtungen, die neben Kuren auch den Wellness-Bereich anbieten. Der Fürstenhof, der 1918 zusammen mit dem Kurmittelhaus eröffnet wurde, war eines der modernsten Hotels in Europa. Er entwickelte sich sehr schnell zu einem mondänen Treffpunkt berühmter Persönlichkeiten. Das Hotel konstruierte der Berliner Architekt Prof. Paul Baumgarten, der auch das Bückeburger Mausoleum schuf. Baumgarten, der sich in seiner Architektur vom überladenen wilhelminischen Baustil abwandte, baute den Fürstenhof in Anlehnung an den Neoklassizismus, welcher hier durch streng symmetrische Formengliederung gekennzeichnet ist. Die Wandelhalle des Fürstenhofs ist zugänglich und die Cafeteria lädt zum Verweilen ein.

Ursprünglich war das Gelände des Kurparks ein recht sumpfiges, von der Aue durchflossenes Wiesengebiet. Mit dem zunehmenden Erfolg Bad Eilsens als Kurort wurde der Park über die Jahrzehnte schrittweise geschaffen und ergänzt. Bereits 1799 entstanden die Harrlallee und die Brunnenpromenade als Alleenkreuz. Zusammen stellen sie das Grundgerüst des Parks dar. Die verstreut gelegenen Quellen im Park, das umfangreiche Rosarium, die Promenaden und die mit prachtvollen Bäumen gesäumten Alleen, bilden zusammen mit den weiträumigen Wiesen ein harmonisches Ensemble von Natur und gestalteter Landschaft – eine Einladung zu Müßiggang und Wohlbefinden. Von Bad Eilsen gelangt man über den Auewanderweg zur Arensburg. In Höhe des Steinberger Passes auf einer aufragenden Felskuppe stand im 12. Jh. der Wartturm des Edelherrn Mirabilis. Hier bauten um 1300 die Schaumburger Grafen den Turm zu einer viereckigen wuchtigen Trutzburg mit 11 Meter hohen Mauern aus. Der Palas sowie der Treppenturm wurden im 16. Jh. errichtet. Unterhalb der Burg erstreckt sich der Park mit den anliegenden Hexenteichen. Hier sollen einst der Hexerei beschuldigte Frauen zum Beweis ihrer Schuld oder Unschuld der "Wasserprobe" unterzogen worden sein. 1820 wurde im Auftrag des schaumburg-lippischen Fürsten Georg Wilhelm der Park als Landschaftsgarten gestaltet.

Weiter geht es über den Steinberger Pass am Südhang des Wesergebirges und auf der Waldkaterallee nach Rinteln. Dort lassen sich viele Sehenswürdigkeiten sowohl mit dem Fahrrad als auch zu Fuß erkunden. Im Tal der Weser auf einem Werder gelegen, gründete 1230 Graf Adolf IV. von Schaumburg den Ort Rinteln, welcher bereits kurz nach seiner Gründung das Stadtrecht bekam. Durch die zentrale Lage und das Messeprivileg wurde Rinteln schnell zu einem Zentrum des regionalen Handels. Die Gründung der Universität Ernestina 1621 vergrößerte die Bedeutung der Stadt. In ihren Mauern entstanden mehrere Adelshöfe und Kaufmannshäuser, die noch heute das Stadtbild prägen.

Der aus der zweiten Hälfte des 16. Jh. stammende stattliche Herrensitz ist als Lehenshof der Mindener Bischöfe im 13. Jh. gegründet worden. Beim Erlöschen des Bistums ging das Lehen in preußischen Besitz über. Nach einer langen Epoche des Besitzes der Familie von Zersen bis zu ihrem Aussterben, ging der Burghof über mehrere Eigentümer im 19. Jh. an den Landschaftsrat Freiherr von Münchhausen. Das massive Erdgeschoss mit der Toreinfahrt ist aus hiesigem Bruchstein, die beiden Obergeschosse sind in Fachwerk erbaut, dessen Schwellenbalken reich mit Schnitzereien aus Beschlagwerk- und Rankendekor sowie geometrischen Motiven verziert sind. Der Parkhof ist ein barocker Adelssitz mit einem schönen alten Park. Er stammt aus dem Mittelalter und beherbergte verschiedene Adelsgeschlechter. Im 18. Jh. ging der Besitz an den Gouverneur von Rinteln, Generalleutnant Albrecht Christian von Oheimb über, der das alte Gebäude abreißen und um den Ehrenhof eine symmetrisch gruppierte Dreiflügelanlage bauen ließ. Ein wunderschöner Sitz, der seit mehreren Jahrzehnten Eigentum der Familie Eggersmann ist und von außen besehen werden kann. Der ehemalige Burgmannshof diente als Stadthof der Schaumburger Grafen, später wohnte hier die Adelsfamilie von Münchhausen. Seit dem 17. Jh. war der Prinzenhof zumeist in hessischem, später in preußischem Staatsbesitz und diente im 18. Jh. als landesfürstliches Absteigequartier. Der mächtige, zweigeschossige Fachwerkbau aus der zweiten Hälfte des 16. Jh. ist nach Renovierungsarbeiten Sitz der Sparkasse Schaumburg.

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