Die Organisation der geführten Reise bietet Ihnen ein hohes Maß an individueller Betreuung auf der Reise. Oft werden geführte Reisen durch Fahrzeuge begleitet, die nicht nur das Gepäck transportieren, sondern auch bei schwierigen Etappen die Fahrräder samt Fahrer/-in zum Ziel bringen. Meist bieten geführte Reisen neben einem soliden Programmangebot neben den Radtouren genügend Raum für eigene Unternehmungen.

Der Reiseveranstalter kümmert sich um die Unterkunft und die Routenplanung. Sie erhalten vor Ort oder vor der Reise alle wichtigen Reiseunterlagen. Oft ist auch der Gepäcktransport und die An- und Abreise inbegriffen. So ausgestattet gestalten Sie Ihre Fahrradreise selbständig. Sie entscheiden ob sie alleine oder mit ihren Freunden radeln möchten ohne sich einer Reisegruppe anzuschließen.

Weitere Informationen

Interkommunale Allianz Oberes Werntal

Rathausplatz 1
97502 Euerbach
Tel.: 0 97 26 / 90 74 86

Werntal-Radweg und Wern-Radweg

Die Wern-Route verläuft von ihrem Quellgebiet im Bereich der Hirschtannen oberhalb Pfersdorf bis zur Mündung nahezu vollständig durch das reizvolle Werntal. Lediglich bei Bergrheinfeld wird der Wern-Radweg ins Maintal geführt, um eine Anbindung an den Main-Radweg zu erzielen. Zu Hälfte verläuft die Strecke in der Region Oberes Werntal und setzt ihren Verlauf anschließend im Landkreis Main-Spessart bis zur Mündung in den Main bei Wernfeld fort. Die Streckenführung ist teilweise identisch mit dem Main-Werra-Radweg. Die Wern ist als rechter Nebenfluss des Mains das drittgrößte Gewässer Unterfrankens.

Der Wern-Radweg hat eine familienfreundliche, weitestgehend steigungsfreie Streckenführung auf überwiegend eigenen, teils asphaltierten und geschotterten Wirtschafts- und Radwegen. Geeignet ist die Befahrung des Wern-Radweges sowohl als Tagestour als auch als bequeme 2-Tages-Fahrt mit ausreichend Zeit für Sehenswertes, Kulturelles und Kulinarisches. Auf der Strecke Bergrheinfeld-Wernfeld kann der Wern-Radweg zudem als reizvolle "Abkürzung" zum Main-Radweg genutzt werden. Außerdem stellt der Abschnitt des Wern-Radweges Bergrheinfeld-Niederwerrn eine interessante Alternativroute zu den durch das Stadtgebiet Schweinfurt führenden Main-Werra- und Main-Saale-Radwegen dar.

Streckenführung:

Rottershausen - Pfersdorf - Hain - Stengelsmühle - Poppenhausen - Fuchsmühle - Weidenmühle - Kronungen - Storchenmühle - Maxmühle - Oberwerrn - Niederwerrn - Wiesmühle - Geldersheim - Rothmühle - Bergrheinfeld - Felsenhof - Wiesenhaus - Ettleben - Werneck - Zeuzleben - Zeuzlebener Mühle - Mühlhausen - Gänheim - Arnstein - Reuchelheim - Müdesheim - Halsheim - Binsfeld - Thüngen - Stetten - Eußenheim - Gössenheim - Sachsenheim - Wernfeld

Streckenlänge: 78 km

Ausgangspunkt unserer Tour ist Rottershausen am Abzweig Untere Dorfstraße / Domstraße. Zentraler Punkt des Ortes ist die Pfarrkirche St. Dionysius mit dem neugestalteten Kirchplatz. Im Inneren der Kirche kann man ein Ölgemälde von Johann Peter Herrlein bewundern, welches die Ergreifung des kleinen Dionysius zum Martertod darstellt. Auf der wenig befahrenen Dorfstraße unterhalb der Kirche geht es südlich aus dem Ort heraus. An der Gabelung Eltingshausen / Rannungen halten wir uns links und unterqueren eine Bahnbrücke; anschließend biegen wir rechts ab. Die weitere Strecke führt uns unter einer Brücke der A 71 hindurch auf den Main-Werra-Radweg und auf diesem Richtung Süden – oberhalb der Wernquelle vorbei – nach Pfersdorf.

Pfersdorf liegt am Ursprung der Wern und ist eines der ältesten Dörfer des Landkreises Schweinfurt. Sehenswert ist die katholische Kirche St. Johannes der Täufer, welche bereits 1307 als Pfarrkirche bestanden hat. Der Turm ist in den Untergeschossen mittelalterlich, wurde aber 1863 erhöht. Das Langhaus stammt aus dem Jahr 1794. Am Ortsende führt übrigens ein beschilderter Weg zur Wernquelle. Wir folgen der Ortsdurchfahrt Rannunger Straße / Gemeindestraße aus Pfersdorf hinaus, unterqueren erneut die A 71 und gelangen durch den Werngrund nach Hain. Der Turm der katholischen Kirche St. Ägidius stammt aus dem 17. Jahrhundert, 1716 wurde die bisherige Dorfkapelle Hains wesentlich vergrößert. Alljährlich findet hier das traditionelle und weithin bekannte "Backhausfest" statt, bei dem Produkte aus der Region und Spezialitäten aus dem örtlichen Backofen angeboten werden. Wir passieren Hain über die Ortsdurchfahrt "Im Werntal" und fahren weiter an der Hainer Mühle und Stengelsmühle vorbei Richtung Süden. Nach der Überquerung der B 286 gelangen wir über eine Brücke über die B 19 nach Poppenhausen.

Zu entdecken gibt es hier neben der katholischen Kirche St. Jakobus d. Ä. mit ihrem Echterturm von 1517, Chor und Langhaus stammen von 1743 und wurden 1953 umgebaut, auch eine Mariensäule, alte Fachwerkhäuser und ein modernes Rathaus. Die Kreuzkapelle mit spätromanischem Ursprung und nachgotischen Veränderungen ist heute vom Friedhof umgeben. Jährlich an Christi Himmelfahrt beginnt die weithin bekannte Poppenhäuser Bierwoche. Vorbei an der St. Jakobs Kirche und dem markanten Rathaus führt uns der weitere Weg über die Hauptstraße und einem anschließenden straßenbegleitenden Radweg – vorbei an etlichen Mühlen – direkt nach Kronungen.

Bekannt ist Kronungen seit seiner ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 779. Zahlreiche Bauernhöfe umgeben die katholische St-Laurentius-Kirche, deren Innenraum durch Restaurierung und Freilegung alter Rankenmalereien sehenswert ist. Sie weist einen Turmneubau von 1603 und ein Langhaus von 1866/67 mit neugotischer Inneneinrichtung auf. Wir durchfahren Kronungen auf der St.-Sebastian-Straße sowie Von-Erthal-Straße und überqueren anschließend die B 19. Der weitere Weg führt uns unter der A 71 hindurch, an der Storchenmühle und Marxmühle vorbei nach Oberwerrn.

Rund um die katholische Kirche St. Bartolomäus (Turm von 1608, Chor und Langhaus von 1891) entdeckt man hier ein sehenswertes Dorfensemble. Die an der Kirche angebrachten Tafeln markieren wichtige Ereignisse in der baugeschichtlichen Entwicklung des Gotteshauses. Oberwerrn gilt zudem als Geburtsort des Bamberger Schulmeisters Hugo von Trimberg, der hier 1235 geboren wurde. Nach Durchfahren des reizvollen Oberwerrner Altortes gelangen wir über die Bergstraße zur anderen Wernseite. Anschließend biegen wir rechts ab und fahren nun nördlich der Wern – vorbei am Wassertretbecken und der Skateranlage – nach Niederwerrn.

Aufgrund des Militärflugplatzes zwischen Geldersheim und Niederwerrn wurde der Ort im 2. Weltkrieg Ziel heftiger Luftangriffe. Nach dem Krieg kamen zahlreiche Flüchtlinge und Heimatvertriebene nach Niederwerrn. Dies war der Anlaß zum Bau der zeitgenössischen katholischen Kirche St. Bruno (1951/52). Auf einer Anhöhe über dem Altdorf befindet sich die evangelische Dorfkirche mit Messnerhaus und Pfarrhaus. Charakteristisch für die Kirche ist der Zwiebelturm. Am südlichen Ortsrand weist ein nur noch zwei Meter hoher Rundturm als Rest der Schlossruine Weißenburg auf diese einst mächtige Wasserburg in der Wernniederung hin. Sehenswert ist die Synagoge (1786), die in ihrem Ausmaß und ihrer Anlage der Synagoge in Heidingsfeld bei Würzburg gleicht. Ihrer Nähe zu landwirtschaftlichen Gebäuden verdankt es die Synagoge, dass in der Reichsprogromnacht lediglich die Inneneinrichtung zerstört wurde. Dank der Städtebauförderung und der Denkmalpflege wurde das Gebäude in unserer Zeit sorgfältig saniert. Heute befindet sich hier die Gemeindebibliothek. (Eintritt kostenlos; Öffnungszeiten: MO 13-19 Uhr, DI 9-12 Uhr , MI&DO 13-17 Uhr, FR 10-17 Uhr; Schweinfurter Straße 23, 97464 Niederwerrn Tel.: 09721 / 40860)
Ferner ist in Niederwerrn ein Kolonialwarenmuseum zu bestaunen. Anhand von Bonbongläsern, Rabattmarken und Emailleschildern bis hin zu alten Registrierkassen kann man hier den Wandel vom Kolonialwarengeschäft bis hin zum heutigen Supermarkt nachvollziehen. (Eintritt kostenlos, Spende erwünscht; Öffnungszeiten: Nach Vereinbarung; Flemingstraße 4, 97464 Niederwerrn; Tel.: 09721 / 74017)
Vorbei an der Ruine der Weißenburg passieren wir im Weiteren die Unterführung der B 303 und überqueren an der Wiesmühle erneut die Wern. Der weitere Weg führt uns östlich am Militärgelände der US Army (Conn-Barracks) vorbei. Wir biegen rechts von der Kasernenzufahrt in einen Wirtschaftsweg ab und gelangen nach der Bahnunterführung in das kulturhistorisch interessante Geldersheim.

Geldersheim ist eine ehemalige Kaiserpfalz. Die große und schöne Gadenanlage mit der Pfarrkirche St. Nikolaus ist die Sehenswürdigkeit des Dorfes. Die Turmuntergeschosse der katholischen Kirche St. Nikolaus mit der Krypta sind aus dem frühen 13. Jahrhundert. Im Jahre 1618 entstanden Chor, Langhaus und Obergeschosse des Turms, der 1692 seine Kuppeldachung erhielt. Die karolingische Kapelle ist der älteste Sakralbau im gesamten Landkreis Schweinfurt. Von der 1594-1603 unter Julius Echter gebauten Ortsbefestigung ist nur ein Torhaus am Ostrand des Dorfes erhalten. Mit 35 Flurdenkmälern zählt der Ort zu den bildstockreichsten Dörfern in Unterfranken. Daneben sind im Dorf selbst zahlreiche schöne Hausbildstöcke, Fachwerkgebäude und Hoftore zu bewundern. Einen Besuch ist auch das Archäologische Museum wert, das in einem Teil der Gaden untergebracht ist. Hier können früheste Spuren der Besiedlung aus der Jungsteinzeit bis hin zu späteren Zeugnissen der Handwerkskunst der Germanen bestaunt werden. (Kostenloser Eintritt für Einzelpersonen und Schulklassen, Gruppenführung 25; Öffnungszeiten (werktags bitte in Zimmer Nr. 4 des Rathauses melden): MO-FR 8-12 Uhr, MO&DO 13-17 Uhr, SO 14-17 Uhr und nach Vereinbarung; es sollten möglichst die sonntäglichen Öffnungszeiten wahrgenommen werden; Gaden, 97505 Geldersheim; Tel.: 09721 / 78870, www.geldersheim.de)
Danach geht es der Beschilderung folgend über den Kapellenweg nach Süden aus dem Ort heraus. An der Rothmühle überqueren wir die Wern und fahren anschließend unter einer Brücke der A 71 hindurch. Noch vor dem Riedhof halten wir uns links in Richtung Bergrheinfeld. Über eine Brücke queren wir die A 70 und gelangen so zu unserem nächsten Etappenziel Bergrheinfeld.

Bergrheinfeld liegt am Rand von Schweinfurt direkt am Main. Die dortige katholische Kirche Mariä Schmerzen mit ihren wunderschönen Barockaltärchen wurde im Jahre 1688 unter Einbeziehung einer alten Ritterkapelle unter Fürstbischof Johann Gottfried von Guttenberg erbaut und in jüngster Zeit renoviert. Das Rathaus aus dem 16. Jahrhundert war einst Amtshaus unter Fürstbischof Julius Echter. Die ehemalige Zehntscheune aus dem 17. Jahrhundert wurde ebenfalls renoviert und dient heute als Ratssaal sowie Bibliothek. Die Madonna am Zehnthaus und der Brunnen im Zehnthof komplettieren das ansprechend gestaltete historische Ensemble. Darüber hinaus befinden sich hier eine moderne katholische ("St. Bartholomäus") sowie eine moderne protestantische Kirche ("Zum guten Hirten") aus der Zeit nach 1960. Am südlichen Ortsrand folgt der Wern-Radweg der Straßenführung der B 26. Vorbei am markanten Felsenhof und dem Wiesenhaus (erbaut durch die Schönborns im 16. Jh.) erreichen wir Ettleben.

Stattliche fränkische Gehöfte, meist in Hufeisenform, scharen sich um die Kirche und prägen das Ortsbild von Ettleben, das im April des Jahres 1945 zu 80% zerstört wurde. Der damals zunichte gemachte überdachte Dorfbrunnen mit schwungvoller barocker Haube wurde 2004 nach Plänen von 1710 wieder aufgebaut. Auch die, besonders wegen ihrer Deckenfresken, sehenswerte katholische Kirche St. Michael, erbaut unter Fürstbischof Julius Echter, wurde in den letzten Angriffen des Krieges stark beschädigt und anschließend aufwendig restauriert. Der Beschilderung durch den Werngrund folgend, fahren wir nach Werneck zum Barockschloss, der Hauptattraktion des Oberen Werntals.

Werneck befand sich vom 13. Jahrhundert bis zur Säkularisation unter der Herrschaft des Fürstbischofes von Würzburg, dessen bedeutendste Hinterlassenschaft sicherlich das heutige Schloss Werneck mit seiner Kapelle ist. Einst als Burg errichtet, wurde es sowohl im Bauernkrieg 1525, als auch im Marktgrafenkrieg 1553 zerstört. Um 1600 baute man es unter Julius Echter erneut auf, worauf es jedoch 1723 niederbrannte. Nach den Plänen von Balthasar Neumann ließ dann Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn in den Jahren 1733-1746 diesen prächtigen dreigeschossigen Bau mit drei Flügeln, Ehrenhof, vorgelagerten Wirtschaftsgebäuden, Eckpavillions und Mansarddächern errichten. Zahlreiche namhafte Künstler, wie Ferdinand Tietz, Anton Oegg und Antonio Bossi, waren an dem Bau beteiligt. Als einstiger Sommersitz stand das Schloss nach dem Übergang an Bayern 1814 jahrzehntelang leer, bevor es im Jahre 1853 an den Regierungsbezirk Unterfranken verkauft wurde, der den Prunkbau in eine Heil- und Pflegeanstalt umwandelte. Heute sind im Schloss Kliniken untergebracht. Der Himmelsaal wird lediglich zu Repräsentationszwecken genutzt. Der Park allerdings ist jedermann zugänglich. Einst angelegt im streng geometrisch französischen Gartenstil wurde er 1860 in einen Landschaftspark englischen Stils, mit Teich und vielerlei exotischen Pflanzen, umgewandelt. Sehenswert ist ferner die moderne katholische Kirche Maria Himmelfahrt (1966/67). Neben den großen Glasfenstern an der Ostwand, die von Prof. Gerhard Schreiter entworfen wurden, sind als besondere Kostbarkeit 12 Prozessionsstangen der Handwerkszünfte aufgereiht. Diese wurden bereits zur Zeit des Barocks bei allen öffentlichen Aufmärschen, vor allem zum Frohnleichnahmsfest, den Innungen vorangetragen. Im Altarraum befindet sich eine imposante Holzplastik des Bildhauers Max Walter mit den Motiven der Himmelfahrt Mariens. Ein idyllischer, dem mäandrierenden Verlauf der Wern folgender Weg führt uns nun weiter nach Zeuzleben.

Hier erwartet den Radler die nach Plänen von Balthasar Neumann errichtete barocke katholische Pfarrkirche St. Bartholomäus. Mit Materno Bossi (Kanzel), Antonio Bossi (Stuckaturen), Alexander Sutor (Kirchenfenster) und dem Würzburger Orgelbauer Johann Philipp Seuffert haben sich wieder namhafte Künstler eingebracht. Zu entdecken gibt es außerdem ein Fachwerkensemble, bestehend aus einem Giebelhaus mit Zierfachwerk aus dem Jahre 1715, dem Halbwalmdachhaus mit Fachwerkobergeschoss von 1774 sowie einem eingeschossig verputzten Fachwerkhaus mit Pforte. Unter einem Kastanienbaum am Dorfplatz steht eine Nachbildung des ältesten Bildstocks aus dem Landkreis Schweinfurt. Vorbei an der Zeuzlebener Mühle geht es nach Mühlhausen.

Benannt nach den vier Mühlen, die hier einst von den Seitenbächen der Wern betrieben wurden, hat sich Mühlhausen nach dem 2. Weltkrieg zu einem wahrlich sehenswerten Dorf entwickelt. Mehrfach prämiert wurde es im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden". Neben der katholischen Pfarrkirche St. Martin aus den Jahren 1690 und 1694 befinden sich hier zahlreiche interessante Bildstöcke. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man noch ehemalige Weingärten und tatsächlich wurde hier bereits im Mittelalter Wein kultiviert.

Der Beschilderung folgend, kreuzen wir eine Bahnlinie, unterqueren die A 7 und fahren weiter nach Gänheim. Wir haben damit die Region des Oberen Werntals verlassen. Der Wern-Radweg führt weiter durch den Landkreis Main-Spessart. Folgen Sie der Beschilderung. Der Wern-Radweg setzt sich noch ca. 33 km fort und endet bei Wernfeld. Hier mündet die Wern in den Main.

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